Description
Eine andere Wirkung visueller Sprachformen entwickelt der temporäre Denkraum von Tilman Wendland. Mit seiner ortsspezifischen und Raum immanenten Installation werden nicht nur vorhandene Strukturen verändert, sondern auch die Anatomie des menschlichen Bewusstseins untersucht – insbesondere wie die Elemente von Linien, Flächen und Formen wahrgenommen werden und so in der Betrachtung zu neue Perspektiven oder ein Richtungswechsel der Dinge in der Kunst und im Leben führen können. Mit einfachen Materialien und Standardprodukten entstehen ungeahnte Beziehungen zwischen den gebauten Objekten und dem Räumlichkeit, die über visuelle Formen in der Gegenwart weitergedacht werden können, weil sie als Echo von Orten funktionieren. Wendlands skulpturale Raumanpassung ist angelehnt an ein Modell von György Kepes (1906-2001), Schüler und Freund von Laszlo Moholy-Nagy. Mit seiner Grammatik und Syntax der neuen Sprache des Sehens befreite er die Kunst vor dem Ballast der Vergangenheit mit der Absicht, den Menschen zu einem positiven sozialen Handeln anzuregen und dieWirklichkeit in der neuen Sprache zu begreifen. „What is true about verbal languages is also true of visual “languages”.We match the data from visual experience with stereotypes of one kind or another, according to the way we have been taught to see.“ (György Kepes, Language of Vision. Dover Publ. 1995. S. 9) Die Möglichkeiten und Wahrnehmungen jenseits der Schwerkraft sind auch Gegenstand Wendlands Eingriff in den Raum – ihn neu definiert und zeitgleich zum Bestandteil seiner Kunst macht.
Anlässlich der Ausstellung LIVING ABOVE THE LINES und zur Unterstützung der Kulturarbeit bei HAUNT in 2023 erscheint die eigens produzierte und limitierte EDITION #7. Die schwarze Editions-Box im Format A3 wird in zwanzig Exemplaren aufgelegt und enthält sechs Arbeiten von international renommierten Künstler:innen. Die seriellen Werke unterliegen der Auflage 20 + 1 AP und entsprechen damit der Anzahl der Editions-Boxen.
EDITION #7 mit seriellen Arbeiten von:
Niklas Goldbach, Andreas Greiner, Claudia Kugler, Caroline Kryzecki, Philip Topolovac, Tilman Wendland
Konzept und Text Harald F. Theiss (Kurator)
Edition #7 – Weitere Informationen zu den einzelnen Arbeiten
